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Off Broadway in Eilbek: „Closer Than Ever“

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Vorgestern fiel mir die Premiere von „Closer Than Ever“ im Eilbeker Theater an der Marschnerstraße ins Auge, und ich schlug spontan zu. Auch wenn ich aus der Vorankündigung auf der offiziellen Website nicht so richtig schlau wurde, was mich genau erwarten würde: „Die vier Protagonisten nehmen uns mit auf eine rasante Reise durch das Leben, seien es die alltäglichen Martyrien, die man durchmacht, um sich ein Waschbrett anzutrainieren oder die Frage: Wer passt denn heute auf das Kind auf? Welchen Zweck hat eigentlich die Musikberieselung in den Kaufhäusern?“

Der Wikipedia-Eintrag machte mich auch nicht wesentlich schlauer: „Closer Than Ever features self-contained songs which deal with such diverse topics as security, aging, mid-life crisis, second marriages, working couples, and unrequited love.“

Die harten Fakten klangen aber okay: Die Show hatte ihre Premiere am 6. November 1989 im Off-Broadway-Cherry Lane Theater und gewann damit unter anderem den Outer Critics Circle Award. Die Musik stammt von David Shire, der u. a. den Soundtrack für Francis Ford Coppolas „The Conversation“ (1974, aka „Der Dialog“) schrieb und für zwei Songs in „Saturday Night Fever“ für Grammy Awards nominiert wurde. Die Texte schrieb Richard Maltby, Jr., Autor und Regisseur der preisgekrönten Broadway-Musicals „Ain’t Misbehavin’“ und „Fosse“.

Vorweggenommenes Fazit: Ich bin froh, dass ich mich gestern auf den Weg zu dem mir bisher unbekannten Theater an der Marschnerstraße gemacht habe. Auch wenn ich zu Anfang noch mit dem Gedanken spielte, mich in der Pause davonzustehlen, da die Show nicht unbedingt mit den stärksten Songs begann. Dann nahm die Revue aber langsam Fahrt auf.

Vor allem die weibliche Hälfte des Performer-Quartetts setzte Highlights – zuerst Lillemor Spitzer als Wissenschaftlerin, die ihre wahrscheinlich nicht wirklich selbst gewollte Autarkie im witzigen Song „The Bear, the Tiger, the Hamster and the Mole“ mit Bezug auf die Biologie zu rechtfertigen versuchte. (Ich habe bisher nur die englischen Originaltitel gefunden, siehe unten.)

Stephanie Tschöppe war ebenso großartig, mal lasziv („Miss Byrd“), mal im jazzigen Duett mit Bassist Christian Niehues („Back on Base“).

Zu viert glänzte das Ensemble vor allem mit präzisem Satzgesang, der den Abend auch zu einem musikalischen Vergnügen machte (musikalische Leitung: Stephanie Tschöppe, musikalische Einstudierung: Boris Leibold).

Alles in allem ein überzeugender Premierenabend, dessen finale „Standing Ovations“ für Lillemor Spitzer, Stephanie Tschöppe, Theodor Reichardt, Michael Schüler, Pianist Boris Leibold und Christian Niehues hundertprozentig gerechtfertigt waren.

Hörproben der US-Originalversion (mit Links zu Grooveshark):
Lynne Wintersteller: The Bear, the Tiger, the Hamster and the Mole
Sally Mayes: Miss Byrd
Lynne Wintersteller: Life Story
Richard Muenz: Next Time, I Wouldn’t Go Back
Brent Barrett/Lynne Wintersteller/Sally Mayes: “Three Friends”
Brent Barrett/Sally Mayes: Another Wedding Song
Richard Muenz/Sally Mayes: Back On Base

“Closer Than Ever” läuft noch bis zum Sonntag, 18. April 2010, im Theater an der Marschnerstraße, Marschnerstraße 46, 22081 Hamburg. Karten gibt es bei Ticket Online (14.20€ bis 20.80€).

Mein Beitrag zu Off-Broadway-Musical-Revue "Closer Than Ever" – Ich bin PJebsen – auf Qype

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