Top-Tipp in Berlin: Freiluft-Thai-Oase im Preußenpark
Da jetzt langsam endlich wieder menschenwürdige Temperaturen einkehren, muss ich meinen Lieblings-Open-Air-Tipp in Berlin loswerden:
Bei gutem sommerlichem Wetter ist der Wilmersdorfer Minipark zwischen Brandenburgischer, Pommerscher und Württembergischer Straße am Wochenende fest in thailändischer und phillipinischer Hand.
Auf der Wiese kauernde asiatische Frauen verkaufen dort aus Styroporboxen oder auf Tabletts selbstgekochte Speisen. Um Feilschstress zu vermeiden, kostete im vergangenen Sommer jedes Standardgericht 5 Euro, für aufwendigere Speisen (etwa einen kompletten Grillfisch) wurden schon mal 8 Euro verlangt.
Wir trafen uns mit den Berliner Qype-Kollegen MartiniGirl und Echi, inspizierten die ausgelegten Köstlichkeiten und stellten uns eine Auswahl für ein Picknick auf dem Rasen zusammen. Noch ein Gang zum Getränkestand, und die Schlemmerei konnte beginnen.
Es war perfekte thailändische Hausmannskost (z. B. Fischfrikadellen, siehe oben). Mein Favorit war eine würzige Wurst, von der ich beim ersten Durchgang nur einen Probierhappen nahm (als Ergänzung einer Bestellung von weniger scharfen Würsten). Der begeisterte mich dermaßen, dass ich mir unbedingt noch eine volle Portion nach Hamburg mitnehmen wollte.
Die Verkäuferin fragte mehrmals nach, ob ich wirklich die scharfe Variante wolle – die wird offensichtlich von Langnasen nicht so häufig nachgefragt. Sie schrieb mir dann netterweise noch den Namen der Spezialität auf. Sie heißt Sai Oua, stammt aus dem Norden Thailands und enthält ihre Würze unter anderem durch Knoblauch, Koriander, Pfeffer/Chili, Limettensaft, Zitronengras, Thai-Ingwer (Galgant), Shrimp-Paste und Kaffir-Limetten-Blätter (zumindest laut diesem Rezept, dessen Authentizität ich noch nicht überprüfen konnte).
Seit Anfang der 90er Jahre soll es diese kulinarische Idylle schon geben. Ich bedauere, dass mir meine österreichische Ex, mit der ich ab Ende 2000 mehrere Jahre lang in Charlottenburg (also in laufbarer Entfernung zur Thai-Wiese) zusammenlebte, diesen Tipp erst im vergangenen Jahr gab. Wäre uns dieser wunderbare Ort vorher bekannt gewesen, hätten wir während unserer gemeinsamen Berliner Zeit einen konsensfähigen Ausflugort mehr gehabt.
Sie erfuhr vom Asia-Treff im Preußenpark durch eine ebenfalls österreichische Freundin, die am Wochenende dort oft einen Großeinkauf macht. Den friert sie ein und bestreitet im Lauf der Woche viele Abende mit den leckeren Thai-Speisen. Ein großes Kompliment für die Köchinnen aus dem Preußenpark!
Ich vergaß gestern zu erwähnen, dass sich der Preußen- nur am Wochenende in den Thai-Park verwandelt. Ich habe es im Beitrag nachgetragen.
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pjebsen
5. April 2010 at 10:39
Ich muß dazu anmerken, dass wenn die Thai’s am Abend nach Hause gehen es dort so sauber aussieht als sei niemand da gewesen.Ein wohltuender Kontrast zu unseren multikriminellen Mitbürgern im Tiergarten.
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P.Sanderge
17. Mai 2010 at 18:07