Sind Geschmacksverstärker für euch ein K.O.-Kriterium?
Ich habe gerade eine Episode der Dokuserie „Parts Unkown“ gesehen, in der der reisende New Yorker Koch und Autor Anthony Bourdain in der chinesischen Provinz Sichuan zu Gast war. Die dortige scharfe Küche (inkl. Chongqing) ist meine Lieblingskochrichtung aus China.
Bourdain war zusammen mit Eric Ripert unterwegs, dessen New Yorker Restaurant „Le Bernadin“ drei Michelin-Sterne besitzt.
Beide ließen sich über den u. a. in China üblichen Geschmacksverstärker Mononatriumglutamat aus (Abkürzung in englischsprachigen Restaurants: MSG) und behaupteten, mit der Substanz nicht nur kein Problem zu haben, sondern sie sogar zu mögen. Sie komme schließlich auch in natürlichen Lebensmitteln vor.
Bei vielen ist MSG umstritten, und es wurde das „Chinarestaurant-Syndrom“ damit in Verbindung gebracht (angebliche Kopfschmerzen und/oder Übelkeit wegen MSG). Laut Wikipedia gibt es dafür aber keine nachvollziehbaren medizinischen Fakten.
Bourdain kommentierte das in der o. g. Episode so:
You know what causes Chinese restaurant syndrome? Racism. „Ooh I have a headache; it must have been the Chinese guy.“
(Weißt das, was die Ursache des Chinarestaurant-Syndroms ist? Rassismus. „Uh, ich habe Kopfschmerzen, das muss der Chinese gewesen sein.“)
Wie steht ihr dazu? Ist die Verwendung von Geschmacksverstärkern für euch ein K.O.-Kriterium?
Für mich mittlerweile nicht mehr wirklich. Ich sehe weiterhin keinen echten Grund, Essen damit zu „pimpen“, aber ab und zu mal kann ich in Restaurants damit leben. Meine chinesischen Favoriten in Hamburg (Golden) und Berlin (Peking-Ente) verwenden es sowieso nicht.
Update: Bei Facebook läuft in der Kommentarspalte eine recht rege Debatte zum Thema.
Die Frage muss ich etwas differenziert beantworten. Denn Mononatriumglutamat an sich ist ein auch natürlich vorkommender Geschmacksverstärker, beispielsweise in Parmesan. An dieser Stelle gebe ich dem Parmesan kein K.O. Wenn aber in Lebensmitteln (laut Etikett) nachweislich Mononatriumglutamat zugesetzt wird, wäre das schon ein K.O.-Kriterium. Gut erzeugte und zubereitete Lebensmittel brauchen das nicht. Oft wird man aber vermutlich sogar unwissentlich damit „gefüttert“ – leider.
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posse
6. Januar 2017 at 0:16
@Peter, prinzipiell denke ich auch, dass mit guten Zutaten frisch zubereitete Speisen kein Pimpen per Pulver nötig haben sollten. Aber wenn selbst Bourdain und ein Drei-Sterne-Koch die in der großartigen chinesischen Kochkultur verwurzelte Praxis befürworten, bin ich in Bezug auf ein früheres persönliches K.O.-Kriterium flexibler. Wie gesagt, meine Lieblingschinesen verzichten sowieso auf MSG.
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Peter Jebsen
6. Januar 2017 at 1:02
Für mich ein no go, wobei bei china essen wird es verwendet wie Salz
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Max
6. Januar 2017 at 18:21
@Max, warum ist es für dich ein No-Go?
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Peter Jebsen
6. Januar 2017 at 19:33
Die Lieben Geschmacksverstärker…
…Erstmal toller Blog und schön, dass du darüber schreibst.
Ich habe ein ungeplantes Experiment hinter mir. Nachdem ich aus finanziellen Mangel und meiner wohnhaft in einem kleinem Dorf, darauf angewiesen war komplett regional und vollwertig selbst zu kochen, sind für mich Geschmacksverstärker nicht mehr genießbar.
Ich habe angenfangen mich mehr mit meinen Nahrungsmitteln auseinandergesetzt und begonnen Essen nicht mehr zu konsumieren. Eine ausgewogene und bewusste Ernährung entwickelte sich irgendwie automatisch.
Hin und wieder bestelle ich mit Freunden Pizza und Co. So leid es mir tut aber ich kann das Essen dort nicht mehr essen. Ich habe Bauchschmerzen danach, fühle mich 2-3 Tage träge und geschmacklich geht es auch nicht mehr. Jetzt könnt man sagen ja Fast Food Hmm klar ist wie MC Donalds und Co. … Ja das stimmt aber so geht es mir auch mit diversen Tiefkühlprodukten und Speisen in tollen Restaurants. Ist schade und doof aber irgendwie regiert mein Körper nach der Entwöhnunh darauf.
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sahra warrelmann
7. Januar 2017 at 8:49
Ach ich habe Liebe Grüße vergessen 😜
Liebe Grüße und einen schönen Tag die 🙂
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sahra warrelmann
7. Januar 2017 at 8:50
@Sahra, ich hatte mal eine vegetarische Phase, in der ich mich zudem ausschließlich von Bioprodukten ernährt habe. Das war sehr interessant, da mein Körper seitdem sehr viel sensibler auf Nahrungsmittel reagiert. Irgendwelche Unverträglichkeiten sind bei mir aber zum Glück nicht aufgetreten – ich bin nur gegen schlechtes Essen allergisch. 😉
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Peter Jebsen
7. Januar 2017 at 20:26
Cool, dass du dir die Erfahrung genehmigt hast. Hehe 🙂 Allergisch gegen schlechtes Essen, das halte ich für einen treffenden Ausdruck. Den Satz werde ich mir für die Zukunft merken. Ja die Senibilität habe ich auch festgestellt. Also in Bezug auf Bio und regionalen Produkten. Vegi bin ich ja schon seit mehr knapp 2 Jahrzehnten. Warum hast du dich gegen das Leben als Vegi entschieden?
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sahra warrelmann
7. Januar 2017 at 20:46
@Sahra, seit meiner Veggie-Zeit esse ich sehr viel weniger Fleisch. Aber es gibt Speisen, auf die ich nicht verzichten möchte – etwa Chorizo, Porchetta, jamaikanisches Jerk-Chicken oder Schweinebauch (chinesisch zubereitet).
Danke übrigens fürs nette Feedback zum Blog – wünsche ein schönes Restwochenende! 🙂
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Peter Jebsen
7. Januar 2017 at 21:35
Mir schwellen von MSG die Lippen an, und ich bekomme ein taubes Gefühl im Mund. Das verdirbt mir mindestens für eine halbe Stunde den Appetit auf Nachtisch. Vielleicht ist es die Dosis, die höher ist als in Produkten mit Naturglutamat wie Parmesan, bestimmten Hefen oder Tomaten.
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ujf99
8. Februar 2017 at 16:04
@Ulf, das klingt unangenehm! Konntest du dieses Symptom denn wirklich eindeutig auf MSG zurückführen? In den Quellen, die ich las, stand, dass die Konzentration in Produkten mit Naturglutamat generell höher ist als bei der Verwendung in Pulverform.
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Peter Jebsen
8. Februar 2017 at 16:26
[…] Speisen enthalten übrigens Geschmacksverstärker. Der soll entgegen dem landläufigen Glauben nicht schädlich sein, ich halte ihn aber für […]
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IchiBan im Mundsburg-Center: Wenn’s dann doch mal ein Asia-Mittagsbuffet sein soll | www.Sozialgeschnatter.de
1. April 2017 at 13:14