Cooco’s Den: Lahores schönste Aussicht
Cooco’s Den, Lahore (Photo: Peter Jebsen – all rights reserved)
Abends sollte man dann die Food Street direkt gegenüber besuchen. Straßenmusiker spielen in der früheren Rotlichtgegend religiöse Musik (andere ist meines Wissens in der Islamischen Republik Pakistan öffentlich nicht erlaubt), Straßenhändler verkaufen Snacks.
Für den Erstbesucher gibt es unter der Riesenauswahl von Speisegaststätten nur eine einzige Option: Cooco’s Den (auch bekannt als Cuckoo’s Den). Man quält sich in einem mehrere Jahrhunderte alten Gebäude durch ein enges Treppenhaus zur Dachterrasse hoch und genießt von dort aus den wahrscheinlich spektakulärsten Ausblick Lahores: nämlich auf Moschee und Fort.

Cooco’s Den, Lahore (Photo: Peter Jebsen – all rights reserved)
Ich war Anfang März 2013 dort, zu der Zeit entsprach das Klima einer durchschnittlichen lauschigen deutschen Sommernacht (um die 20 Grad).
Serviert wird deftige, unspektakulär drapierte pakistanische Hausmannskost – was ich durchaus positiv finde. Wie in so gut wie allen Ländern mit einer gemeinschaftlicheren Speisekultur als in Deutschland empfiehlt es sich auch in Cooco’s Den, mit einer möglichst großen Gruppe aufzulaufen, einen repräsentativen Querschnitt der Speisekarte zu bestellen und dann jeden von allem ein bisschen ausprobieren zu lassen.
Die Speisen in Cooco’s Den sind für pakistanische Verhältnisse „teuer“, also umgerechnet jeweils um die 3 bis 6 Euro. Wir waren zu zehnt dort und genossen mindestens zwölf Gerichte. In besonders positiver Erinnerung habe ich „Cow feet“ (ja, Kuhfüße), die über Nacht in vielen Gewürzen köchelten. Diätbewusste Mitglieder unserer Gruppe tranken nur den würzigen Sud (lecker!), andere knabberten die Knochen ab. (Ratet mal, zu welcher Gruppe ich gehörte.)
Auch getränketechnisch ist Cooco’s Den interessant. Eigentlich ist es in Pakistan verboten, öffentlich Alkohol zu trinken. Es gibt aber dennoch eine lokale Brauerei, die hervorragende Biere produziert – wir tranken zu Hause das Millennium Brew mit 6,5 % Alkohol –, sowie Gin, Whisky und Wodka. Für Muslime sind diese Getränke tabu, sie dürfen nur an Christen, Hindus, Parsen und an alle nichtmuslimischen Touristen verkauft werden.
In Cooco’s Den gilt: „B.Y.O.B“ (Bring your own beer), was ich bisher nur aus den USA kannte. Wir nahmen unser Bier, das ein christlicher Hausangestellter meiner Gastgeberin besorgt hatte, ins Restaurant mit, worüber sich auch ein muslimischer Verwandter sehr freute.
Beim Verlassen des Restaurants lohnt es sich, einen der Mitarbeiter zu fragen, welches Treppenhaus man benutzen muss, um die Ausstellungsräume des Restauranteigentümers und Malers Iqbal Hussain besichtigen zu können. Hussain porträtiert seit Jahrzehnten Damen, die im Rotlichtbezirk tätig waren (sind?), und ist eine lokale Koryphäe.
Fazit: So schmackhafte wie günstige Erlebnisgastronomie mit Ausblick und zuvorkommendem Service! Es gibt in Lahore sehr viel besseres/raffinierteres Essen, aber wahrscheinlich kaum ein überzeugenderes „Gesamtkunstwerk“.
[…] Etihad Airways tritt als Nationalfluglinie der Vereinigten Arabischen Emirate auf (weitere Infos bei Wikipedia). Wer mit Etihad ins pakistanische Lahore fliegt, dem kann ich das Restaurant mit dem wahrscheinlich besten Blick der Stadt empfehlen: Coocoo’s Den. […]
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Hey, #Qype, das mit den “verwandten Suchbegriffen” üben wir noch mal! | www.Sozialgeschnatter.de
1. Juli 2013 at 22:57
Schön geschrieben und der Ausblick ist toll! Ich nehme an Du hast nur den Sud getrunken oder?
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fleischfee
3. Juli 2013 at 6:18
Ich habe natürlich geknabbert, was denkst du denn? 😉
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pjebsen
3. Juli 2013 at 9:43
Ach Du hast also, ähnlich wie ich, auch diese Kanibalistischen Züge??? 😉
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fleischfee
3. Juli 2013 at 15:15
Warum kannibalistisch? Ich bin doch keine Kuh! 😉
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pjebsen
5. Juli 2013 at 1:39
Haha, ja aber ich knabber so gern Knochen und mir wird dann immer gesagt ich sähe dann aus wie ein Kanibale!
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fleischfee
5. Juli 2013 at 2:26
[…] Ich liebe die pakistanische Küche und hatte Glück, sie Ende Februar 2013 auch vor Ort genießen zu können – anlässlich eines Privatbesuchs in der pakistanischen Kulturmetropole Lahore. Zehn Tage lang konnte ich dort mit lokaler Begleitung einige der besseren und/oder interessanteren Gaststätten ausprobieren. Zum Beispiel das Lokal mit der wahrscheinlich besten Aussicht der Stadt: Coocoo’s Den. […]
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Qype: Kaghan in Hamburg | www.Sozialgeschnatter.de
15. Juli 2013 at 9:45
[…] zu Gast war und dort ausschließlich positive Erlebnisse hatte – zum Beispiel im Restaurant Coocoo’s Den.) […]
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Das erste Wochenende beim 21. Filmfest Hamburg 2013: Tweets, Trailer, Termine #ffhh13 | www.Sozialgeschnatter.de
30. September 2013 at 12:00