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Texas Lightning in der Großen Freiheit (feat. Olli „Dittsche“ Dittrich)

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Die Große Freiheit 36 an sich ist von den „Vorschreibern“ schon ausgiebig gewürdigt worden. Sie war schon einer meiner Lieblingsplätze, bevor ich nach Hamburg gezogen bin. Spätestens als Hamburger verbinde ich einige meiner schönsten Konzerterinnerungen mit diesem Club, da ich dort magische Abende mit Künstlern aus unterschiedlichen Genres erlebt habe: George Clinton & Parliament/Funkadelic mit dreckigem P.Funk, Johnny „Guitar“ Watson mit filigran-perlendem Soul-Jazz-Funk, Dick Brave & the Backbeats mit Spaß-Rockabilly, Willie Nelson mit entspannter Altherren-Country-Music, Albert Lee & Hogan’s Heroes mit virtuoser Country-Gitarrenkunst und, mal was ganz anderes, das Vollplaybacktheater mit der 100. Folge der Drei ???.

Nach längerer Pause zog es mich am Samstagabend mal wieder dorthin – aus einem Anlass, der – wie die „Freiheit“ – auch schon eine Institution ist: Ich sah das Weihnachtskonzert von Texas Lightning, der Country-Band um Olli „Ringofire“ Dittrich, Jonny „The Flame“ Olsen („Dittsche“-Freunden auch als Ingo bekannt) und Miss Jane „Popstars“ Comerford. In Hamburg fällt mir außer vielleicht der Fabrik kein Veranstaltungsort ein, in den dieser Abend so gut passt wie in die Große Freiheit 36.

Angekündigt waren „Texas Lightning und Gäste“. Bei Letzteren handelte es sich um Pedal-Steel-Gitarrist Nils Tuxen (u. a. Truck Stop), die Dresdner Violinistin Anne de Wolff, einen feurigen Rock’n’Roll-Pianisten namens Mr. Piggi (alias Schildkröte alias Franz Jarnach, der alles abknutschte, was nicht bei drei auf den Bäumen war) sowie „Soul Man“ Stefan Gwildis.

Wer Texas Lightning noch nicht live gesehen hat, dem kann ich versichern, dass es sich dabei nicht um eine Show-Kapelle handelt, die vom TV-Ruhm ihrer drei prominentesten Mitglieder zehrt. Nein, die Fünf sind eine verdammt gute Country-Formation, bei der sich vor allem Gitarrist Markus „Fastfinger“ Schmidt mit virtuosen Soli hervorhebt.

Jonny Olsen ist nicht nur Rhythmusgitarrist und Co-Lead-Sänger, sondern auch ein schlagfertiger Conférencier; Olli Dittrich hält den Rhythmus am Schlagzeug gutgelaunt-solide und singt seine Beatles-Tribut-Songs mit Herzblut; und Jane Comerford glänzt mit ihrer betörend mädchenhaften Stimme. Sie schaffte es, sogar die gräusliche Hymne „You’re the Voice“ ihres australischen Landsmanns John Farnham (aus irgendeinem unverständlichen Grund einer ihrer Lieblingssong) hübsch klingen zu lassen.

Einziger Wermutstropfen, der typisch für die Große Freiheit 36 ist (wenn das hier auch kein Einzelfall ist): Am Samstagabend wurden wieder mal mehr Leute in den Laden gestopft, als es die (Feuer-)Polizei erlaubt. Gänge zum Biertresen oder zur Toilette waren dadurch nicht wirklich angenehm. Dafür gibt’s einen Punktabzug.

Der Zugabenteil begann eine gute Stunde nach Konzertbeginn und dauerte fast eine weitere Stunde. Er endete mit George Michaels „Last Christmas“, für den sich alle Gaststars wieder auf die Bühne begaben. Ein paar Konzertbesucher stöhnten, als Jane den Song am Piano anstimmte, aber der Mehrheit gefiel’s. Und zwar so gut, dass das Publikum die Band bei diversen A-cappella-Passagen lautstark unterstützte. Das berührte selbst einen Weihnachtshasser wie mich.

Fazit: Ein Konzert, das sowohl ältere Hamburger Country-Fans aus den Anfangszeiten von Truck Stop als auch durch „Dittsche“ angezogene Twens mit einem Lächeln auf den Lippen verließen.

Wer ebenfalls auf Jane Comerfords Stimme steht, dem kann ich zu guter Letzt noch ihre vortreffliche Solo-CD „Somebody Sent Me an Angel“ aus dem Jahr 1998 empfehlen.

Die Geschichte dahinter ist interessant: Jane hatte damals eigentlich erst mal nur eine Single mit dem schönen Titel „I Feel Herzschmerz“ veröffentlicht. Die gefiel Jürgen von der Lippe so gut, dass er sie unbedingt in seiner ARD-Samstagabend-Sendung „Geld oder Liebe“ vorstellen wollte. Dummerweise waren in der Sendung nur Präsentationen von Songs möglich, zu denen es ein komplettes Album gab. Für Jane Comerford kein Problem, sondern eine Herausforderung: Sie trommelte Kollegen von der Hamburger Musikhochschule zusammen und stampfte mit ihnen innerhalb von drei Wochen eine gelungene Pop-CD aus dem Boden. (Man kriegt das Album bei Amazon.de derzeit ab 3 Euro – eine äußerst lohnenswerte Investition!)

Mein Beitrag zu Große Freiheit 36 – Ich bin PJebsen – auf Qype

2 Antworten

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  1. […] Zu guter Letzt: Um eine andere Seite von Olli Dittrich und Jon Flemming Olsen (Ingo) geht es in einem Bericht über ein Konzert mit Texas Lightning in der Hamburger Großen Freiheit. […]

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  2. […] mit dem günstigsten Preis-Leistungs-Verhältnis. Am Samstag wollte ich nach dem Texas-Lightning-Konzert und einem kurzen Abstecher ins „Highway 1“ nur mal schnell für ein Warsteiner (3 Euro) in der […]

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